Reflexives-kreatives Lernen: Texte szenisch erforschen
Disziplinübergreifende und heterogene Studierendengruppen in soziologische Themen einzuführen ist herausfordernd, gerade wenn es um den Zugang zu sozialanalytischen Texten geht. Daher stellt sich die Frage: Wie können Studierende zu einer vertieften Auseinandersetzung angeregt werden, sodass ihre Verstehens- und Reflexionsprozesse sowie die eigenen wissenschaftlich fundierten Argumentationen in den Mittelpunkt rücken? Zum Schreiben als Erkenntnis- und Lerninstrument in sozialwissenschaftlichen Kontexten existieren Forschungen sowie Anleitungen (vgl. Elbow 2000, Kissling/Perko 2006, Bean 2011). Auch Seminardiskussionen sind ein traditionsreiches Mittel der Textdiskussion und -erschließung. Alternative Strategien, die die Reflexion von Konzept- und Textverständnis unterstützen, werden eher selten thematisiert.
Gemeinsam mit meiner Kollegin, der Soziologin Tanja Müller stelle ich in diesem Fachartikel das didaktische Konzept und die Prüfungsform unseres innovativen Lehrformates „Soziologische Blicke in Szene gesetzt – oder gesellschaftliche Zeitdiagnosen performativ übersetzt“ vor.
Der Text ist kürzlich im Sammelband „Teaching is Touching the Future“ erschienen, welcher zentrale Ergebnisse der gleichnamigen Tagung zu hochschuldidaktischen Fragestellungen an der Exzellenzuniversität Bremen im September 2014 veröffentlicht.